2015 wird nicht als besonders gutes Jahr in unsere Analen eingehen. Es hatte sehr viel Schatten, aber auch Licht.
Im Februar verstarb mein Mann Dietrich“ Didi“ nach einem Herzinfarkt. Nach langer mit supergroßer Geduld und Fassung getragener Lungenkrankheit, war dies dann zuviel. Er hatte es geahnt und mir vorher gesagt: ich lebe nicht mehr lange und Du must Lotto spielen“. Ich habe ihm weder das Eine , noch das andere geglaubt. Didi war mit jeder Faser Jäger und Hundeführer. Über 50 Jahre lang. Nun ruht er in Sichtachse mit einem großem Fuchsbau bei uns im Friedwald Bremer Schweiz unter unserer Eberesche.
Seine Beerdigung hätte ihm gefallen. Der Wald hallte vom Hörnerklang und Hundegeläut. Viele Weggefährten waren gekommen und auch ein letztes Schüsseltreiben konnten wir im Wald veranstalten. Dank an alle , die an ihn gedacht haben und an der Feier teilnahmen.
Aber wie heißt es, das Leben geht weiter. Schwer war es und so war es kein Wunder, dass Hagas VJP 8 2 Wochen nach der Beerdigung) beinahe schief ging. Wir waren beide von der Rolle. Hasenspur?? Muss ich das heute wirklich machen?? Das ist nicht Dein Ernst. So ähnlich kamen mir Hagas fragende Blicke vor. Im Vorstehen zeigte sie dann ihre guten Anlagen und wir konnten die Prüfung doch noch mit mageren 52 punkten bestehen.
Im Mai sortierten wir uns dann langsam etwas besser. Wir fuhren mit einigen Vizslafreunden nach Ungarn zum Training. Haga machte Ihre ersten Erfahrungen mit Wild, Kolibri fand es eher alles doch noch etwas bedrohlich und fiel manchmal in ihr altes weglauf Muster zurück. Für mich war es auch noch etwas viel. Aber die Ablenkung tat trotz allem gut. Im Laufe des Sommers und mit Hilfe von Melanie Matthes lernte Haga sehr schnell den richtigen Apport. Haga fuhr ins Trainingslager nach Belgien. Auch Kolibri machte sich immer besser, sie fing an mit mir zusammen zuarbeiten.
Im Herbst wollten Haga und ich nach Bayern zur Körung, das hieß frühe HZP war angesagt. Haga bestand sie mit 168 und 179 Punkten. Wieder konnte sie im Vorstehen zeigen, wie toll sie das kann. Ebenso konnte sie in der Suche glänzen. Auf der Körung erhielt sie das begehrte V/V.Hüften und Augen sind auch in Ordnung.
Nun stand ihrer ersten Jagdsaison zusammen mit Kolibri und Mira nichts mehr im Weg. Wir nahmen zusammen an 4 Jagden teil, dann wurde Haga läufig und am 4. Dezember von Melanies Rüden Ainstein vom Horster Kreis gedeckt.Ende Dezember sahen wir einige Fruchtanlagen im Ultraschall. Haga ging in Mutterschutz. Jagen ging ich dann mit Kolibri und Mira. Mira arbeitet sehr effektiv: Nase in den Wind, keine Witterung, dann bleib ich bei Frauchen, solange bis die ersehnte Witterung in meine Nase steigt. War dannWild in der Nähe machte sie immer super ihren Job. Auch Kolibri machte das Jagen immer mehr Freude. Sie entwickelte sich zu einer emsigen Waldjägerin mit viel Fleiß und Finderwillen. Schön war sie zusammen mit Mira an einem Reh in einem Brombeerkussel vorstehen zu sehen. Auf Kommando drückten sie das Reh dann heraus und ließen sich auch halten. Brav gemacht. Auf Treibjagd sucht Kolibri sehr schön unter der Flinte und machte mich auf der Jagd im Dorf zur Jagdkönigin. So ging das Jahr dann doch noch versöhnlich zu Ende.
Schade, dass Didi es nicht erlebt hat. Ich habe es ihm immer in Gedanken erzählt.
Nun erwarte ich mit Spannung den ersten Wurf von Haga im Februar 2016.